4.15 Rechenprogramme zur Schaufelrad- und Spiralgehäuseauslegung

Sehr gute Übereinstimmungen zwischen theoretischer Auslegung und messtechnisch ermittelten Kennlinien, also zwischen Theorie und Praxis, wird mit dem Rechenprogramm RAD322 erreicht. Dabei müssen allerdings die unter 4.11.2. gezeigten Richtwerte und Faktoren bei Eingabe der Auslegungsdaten beachtet werden. Neben der numerischen und zeichnerischen Ausgabe der grundsätzlichen Geometrie des Radialrades inkl. Schaufelform kann auch der optimale Spiralkanal nach unterschiedlichen Auslegungskriterien berechnet werden. Die Feinarbeit am Schaufelrad wie Anpfeilung und Eintrittskante kann mit den ausgegebenen Geometrien dann im CAD-Programm erfolgen.

Zur Berechnung der Schaufelradgeometrie und Auslegung des Spiralgehäuses sind weiterhin einige Rechenprogramme bekannt, die oft nur in den jeweiligen Firmen verwendet werden.

Diese Rechenprogramme berechnen nach Vorgaben von Pumpenkennwerten wie zu erreichender Pumpendifferenzdruck bzw. spezifischer Stutzenarbeit, Volumenstrom, Arbeitsmedium und dessen Temperatur sowie festgelegten Daten wie Schaufeldicke, Standartmaßen der Wellen vom Wellenhersteller und anderen Kennzahlen die Hauptabmessungen des Schaufelrades.

Oft werden die Spiralgehäuseabmessungen nach verschiedenen Auslegekriterien wie konstante Geschwindigkeit, konstanter Drall, kreisförmiger oder beliebiger Querschnitt im Anschluss an die Hauptabmessungen des Schaufelrades gleich mit berechnet und ausgegeben.

Die Berechnungen erfolgen iterativ und mit Nachrechnungen unter Korrektur von Eingabedaten, z.B. festgelegten Schaufelwinkel zu Rechnungsbeginn oder Schaufelanzahl.

Besonders bei kleinen Kühlmittelpumpen für Kraftfahrzeugmotoren werden nach der Erstauslegung teils erhebliche Abweichungen  vom geforderten Auslegungspunkt erreicht, was zu  zusätzlichem Konstruktions- und Prüfstandsaufwand und damit zu hohen Kosten führt. Deshalb sind bei den Eingabedaten zur Pumpenberechung die kühlkreislaufspezifischen Faktoren nach Kapitel 4.11.2 und die Vorschriften zur Ermittlung des Minderleistungsfaktors nach Kapitel 4.11.4 zu beachten.

Letztendlich sind  besonders für die Berechnung von kleinen Kühlmittelpumpenabmessungen, wie sie in Kraftfahrzeugen genutzt werden, die Erfahrung und Kenntnisse des Programmbedieners ausschlaggebend für eine gute Übereinstimmung des erhaltenen Pumpenarbeitspunktes mit dem geforderten Pumpenauslegungspunkt.

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